Uta Site Admin
Anmeldungsdatum: 04.04.2006 Beiträge: 153 Wohnort: Chemnitz
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Verfasst am: 22 Aug 2007 14:01 Titel: Ärzte bevorzugen reiche Gegenden |
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Deutschland hat Mediziner im Überfluss, aber die sind schlecht verteilt. Denn keiner will aufs platte Land. Stattdessen kurieren die Doktoren lieber in attraktiven Wohngegenden. Stilllegungsprämien, Praxisfilialen, Umsatzgarantien, Mediziner-Soli und billige Mieten sollen Ärzte in die Diaspora locken.
Bis vor einem Jahr konnten die 7000 Einwohner der Marktgemeinde Weidenberg im Fichtelgebirge noch bei fünf Hausärzten Hilfe suchen. Dann ging der Älteste ohne Nachfolger in den Ruhestand. Ende Juni wanderte der langjährige Haus- und Notarzt Ulrich Harte, 45, mit Frau und vier Kindern in die Schweiz aus. Er habe die Nase voll vom deutschen Gesundheitssystem, von Rund-um-die-Uhr-Arbeit, schlechter Bezahlung und überbordender Bürokratie, erklärte er Kollegen und Patienten. "Wir sind politisch missbrauchte Mittler der Sparaktionen", hieß es in seinem Abschiedbrief.
München ist Paradebeispiel für Überversorgung
Als Paradebeispiel für medizinische Überversorgung gelten München und der Nobelort Starnberg. Dort tummeln sich allein zwanzig Internisten. Das bedeutet einen Versorgungsgrad von über 500 Prozent. Mit vier Internisten wäre der Bedarf voll gedeckt. Außerdem tummeln sich im Raum Starnberg 109 Hausärzte, 73 wären ausreichend. 16 Frauenärzte stehen sich gegenseitig auf den Füßen, mit elf wäre dass Soll erreicht. Und statt neun HNO-Ärzten wären auch vier genug. Reiche Orte sind auch reich an Ärzten. _________________ Viele Grüße
Uta
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