Unfall

Was ich hier berichte, mußte man mir nach dem Aufwachen aus einem 4-wöchigen Koma erzählen, denn der Unfalltag hört für mich gegen mittag auf.
Gott-sei-dank!

Am 23.07.2003 befuhr ich mit meinem VW Golf III gegen 1:30 Uhr die Autobahn A72. Es war ein lauer Sommerabend; kein Lüftchen war zu spüren. Mein Freund war mein Beifahrer.
Ich war relaxt und ausgeglichen. Auf dieser Strecke ist eine Geschwindigkeitbegrenzung auf 80 km//h - die hielt ich auch definitiv ein.
Kurz vor meiner Abfahrt lag ein 8 Meter langer und im Stamm 50 cm starker Ast/Stämmling quer auf der Autobahn. Ich kollidierte mit diesem "Baum", und knallte rechts und links in die Leitplanken. Da ich auf linken Spur fuhr, erwischte ich "nur" den oberen Teil des Baumes.
Bis hierher klingt alles noch harmlos.

auto Das Auto ist Totalschaden.

Durch meinen Frontalaufprall auf den Baum hat sich wiederum ein Ast gelöst. Dieser hat die Frontscheibe durchschlagen, wie eine Peitsche, und ist zur Heckscheibe wieder ausgetreten.
Eigentlich sieht das Auto gar nicht so schlimm aus.


Aber dieser Ast hat mich im Gesicht gerammt und schwerst verletzt.


Mein Freund blieb durch ein kleines Wunder unverletzt und konnte übers Handy Hilfe holen.
Da mir die Erinnerung fehlt, kann ich nicht sagen, ob ich einen Fehler gemacht habe. Ich habe mir das Hirn zermattert, was ich falsch gemacht haben könnte und wie der Unfall sich ereignet hat.
Jeder weiß, wieweit ein Scheinwerfer leuchtet. Man kann sich ungefähr ausrechnen, welchen Weg man mit 80 km/h zurückgelegt. ...

Nach mir prallte noch ein Kleintransporter in den Stamm - er hatte zum Glück nur Blechschaden.

Der Baum - eine Eiche - hatte sich in ca. 8 Metern Höhe in zwei Stämmlinge geteilt. Einer davon war abgebrochen und quer auf die Autobahn gefallen.

Die Autobahn wurde für ungefähr 2 Stunden vollgesperrt. Ich wurde mit dem Rettungswagen ins Klinikum Chemnitz gebracht, 9 Stunden operiert und in ein künstliches Koma gelegt.
Die verunfallten Autos mußten abgeschleppt werden. Ein Polizeiaufgebot sicherte die Unfallstelle und führte erste Ermittlungen durch. Die Feuerwehr beräumte die Autobahn vom Baum, wobei Bruchstücke des Stämmlings für ein Gutachten sicher gestellt worden.

Tage später wurde nochmals die Autobahn 4 Stunden lang auf einer Fahrbahn gesperrt. Feuerwehr und THW waren erneut im Einsatz. Der Baum wurde von einem Gutachter in Augenschein genommen und weitere Baumteile wurden für die gutachterliche Untersuchung sicher gestellt.

Das Gutachten zu dem Baum erstellte Prof. Dr. Roloff vom Institut für Forstbotanik und Forstzoologie Tharandt der Technischen Universität Dresden.

Die erlittenen Schäden lesen Sie unter Verletzungen.

Wie der Baum aussah lesen Sie unter Baum


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