Halofixateur

Uta · Site Admin Anmeldungsdatum: 04.04.2006 Beiträge: 153 Wohnort: Chemnitz

Es besteht kein Zweifel mehr daran, dass humane Papillomviren (HPV) die wesentliche Rolle bei der Entstehung von bestimmten Varianten des Gebärmutterhalskrebses spielen. Unter den mehr als 150 Varianten der HPV, von denen einige z.B. die harmlosen vulgären Warzen an Händen und Füßen verursachen, sind dies die so genannten high-risk Typen, vor allem Typ 16 und 18.

Impfstoff

Mittlerweile ist auch in Deutschland ein Impfstoff auf dem Markt, der nach den vorangegangenen klinischen Studien einen sicheren Schutz vor diesen beiden Typen verspricht. Neben den beiden genannten Typen wird auch ein Schutz gegen die beiden Typen 6 und 11 erreicht. Diese sind für das Entstehen der Feigwarze (Condyloma acuminata) ursächlich. Die Kondylome sind zwar nicht ganz so aggressiv wie andere Typen (low-risk statt high-risk), aber dennoch als potenziell entartungsgefährdet einzustufen und für die Betroffenen sehr belastend.

Nebenwirkungen und Kritik

Die Studien vor der Zulassung waren unterdurchschnittlich kurz und es wurden zu wenig Patientinnen eingeschlossen. So lautet der Tenor der Kritiker, die von einer vorschnellen Impfempfehlung sprechen. Auch sei die Beobachtung der Langzeitwirkung bei Kindern bisher zu wenig untersucht. Einzelfälle von schweren Nebenwirkungen wurden berichtet; dabei bleibt aber unklar, ob und wie sie mit dem Impfstoff in Verbindung zu bringen sind.

Nicht für Infizierte

Wie jeder Impfstoff macht die HPV-Impfung keinen Sinn, wenn der Patient bereits infiziert ist. Die teilweise anderes suggerierende Werbung kann hier keine Belege vorweisen. Eine Schwangerschaft der zu impfenden Frau soll theoretisch kein Problem sein, da es sich um einen Totimpfstoff handelt.

Die forschenden Pharmaunternehmen sind sehr aktiv auf diesem Feld; bereits im gleichen Jahr wie der erste in Deutschland soll noch der zweite Impfstoff gegen die Typen 16 und 18 auf den Markt kommen.
_________________
Viele Grüße
Uta