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Botschaften aus dem Wachkoma

 
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Uta
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Anmeldungsdatum: 04.04.2006
Beiträge: 153
Wohnort: Chemnitz

Verfasst am: 04 Feb 2010 16:09    Titel: Botschaften aus dem Wachkoma

Botschaften aus dem Wachkoma

Patienten mit dem apallischen Syndrom, die seit Jahren keine Reaktionen mehr zeigen, können mithilfe von Magnetresonanztomographie auf Fragen mit Ja und Nein antworten.

Wachkomapatienten sind gefangen in ihrem Körper, können mit ihrer Umwelt nicht in Kontakt treten. Ihre körperlichen Funktionen bestehen zwar. Doch weiß niemand, inwieweit ihr Bewusstsein noch vorhanden ist – weil sie sich nicht mitteilen können. Ursache dieses rätselhaften Krankheitsbilds ist eine ausgeprägte Gehirnschädigung, die durch einen Unfall, Schlaganfall oder Sauerstoffmangel eintreten kann. Untersuchungen von Adrian Owen, einem Neurowissenschaftler an der Cambridge University, hatten bereits 2006 den Hinweis darauf erbracht, dass Komapatienten durchaus noch denken und ihrer Fantasie freien Lauf lassen können. Der Forscher hatte festgestellt, dass im Gehirn einer 22-jährigen Komapatientin die gleichen Hirnstrukturen auf bestimmte Bilder reagierten wie bei gesunden Probanden, wenn er sie darum bat, an Tennisspielen zu denken oder an einen Rundgang durch die eigene Wohnung. Dazu setzte der Adrian Owen die funktionelle Magnetresonanztomographie (fMRI) ein.

In einer neuen Studie, veröffentlicht im „New England Journal of Medicine“, untersuchte Adrian Owen gemeinsam mit Kollegen 53 Wachkomapatienten. Wieder nutzte er die Fantasien für „Tennisspielen“ und „durch die Wohnung gehen“. Vier der Patienten zeigten die typischen Gehirnaktivitäten während dieser Bilder. Nun stellten die Forscher diese Patienten vor die Aufgabe, das innere Bild des Tennisspielens für „Ja“ zu benutzen, die Wohnung für „Nein“. Weil die Wörter ja und nein abstrakt sind, werden dabei im Gehirn nur Areale aktiviert, die allgemein für Sprechen und Lesen verantwortlich sind. Mit dem Trick, für die Worte Bildsynonyme zu setzen, lässt sich in den Gehirnscans Ja = Tennis und Nein = Wohnung ablesen.

Vier Fragen richtig beantwortet

Daraufhin stellten die Forscher den Probanden fünf persönliche Fragen, etwa ob sie Brüder oder Schwestern hätten, ob der Vater noch lebt usw. Einer der Probanden, ein 22-jähriger Mann, der bereits seit fünf Jahren im Wachkoma lag, antwortete auf die ersten vier Fragen korrekt. Dann schlief er ein oder wollte vielleicht auch nicht mehr antworten.


Die Wissenschaftler bewerten ihre Studie als wichtigen Schritt für die Behandlung von Komapatienten. Die fMRI sei allerdings zu aufwendig, deshalb setzen sie in Zukunft auf Elektreoenzephalographie, eine finanziell günstigere Methode zur Untersuchung von Gehirnaktivitäten. Sie wollen im nächsten Schritt diese Kommunikationsform für Komapatienten allgemein einführen. Den Wissenschaftlern ist klar, dass sie auch viele ethische Fragen aufwerfen werden, denn die Patienten können dann selbst über ihre Pflege entscheiden und Behandlungen ablehnen oder befürworten.
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Viele Grüße
Uta

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